IT-Branche: Warum Sie Vertragsrisiken nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten
Das von LEXR und esurance organisierte Webinar hat gezeigt: Aufgrund der Haftpflicht kommt es für Dienstleister schneller zu existenzbedrohenden Risiken, als man denkt – doch wer clever mit Verträgen und Versicherungen umgeht, kann ruhig schlafen.
“Der sogenannte Papageienfall ist einer der berühmtesten Fälle in der Schweiz, wenn es um Haftung geht.” LEXR-Gründer Christian Meisser berichtet ein eindrückliches Fallbeispiel: Firma A verkauft Firma B 6 Papageien für insgesamt 4800 CHF. Alle Regeln des Handels werden befolgt, niemand lässt sich etwas zu schulden kommen. Doch die Papageien sind mit einem Virus infiziert; sie sterben und stecken fast den gesamten Bestand von Firma B an.
Am Ende steht ein Gesamtschaden von 2 Millionen Schweizer Franken. Firma A hat nichts falsch gemacht, sie hatte nur Pech. Doch das Bundesgericht befindet den Schaden für unmittelbar durch A verursacht, weswegen sie haftet und zur Kasse gebeten wird. Der kleine Betrieb geht Konkurs.
Wissen, das Firmen rettet
Die Moral von der Geschicht: Auch kleine Firmen können schnell und sogar ohne Verschulden vor astronomischen Schadenersatzforderungen stehen. Vertragsrisiken sind häufig existenzbedrohend – hier mit dem Feuer zu spielen, ist nicht weise. Und deswegen erklären Rechtsexperte Christian Meisser und Versicherungsguide Christian Dünner im weiteren Verlauf des Webinars, wie KMUs solche Risiken vermeiden, verringern und absichern können.
Der Grundstein jedes Projektes sollte ein guter Vertrag sein, der die Kriterien für eine erfolgreiche Abnahme sowie Verantwortlichkeiten und Konsequenzen im Schadenfall klärt. “Verträge braucht es dann, wenn man sich nicht einig ist”, erinnert Christian Meisser. “Denken Sie an den worst case, auch wenn man sich im ersten Moment freundlich gesinnt ist – es kommt schneller zum Disput, als man denkt.”
Dass man die eigenen AGBs durchsetzt und auf die richtigen Punkte im Projektvertrag achtet, ist das eine. Damit können Risiken vermieden oder gemindert werden. Kleine Risiken kann ein Unternehmen selber tragen. Das andere aber sind grössere Risiken, die trotz dieser Massnahmen bleiben, und die ein Unternehmen nicht selber tragen kann – wie sichere ich mein Unternehmen hier sinnvoll ab?
Haftpflichtversicherung: Optimismus ist gut, Sicherheit ist besser
Was zum Beispiel, wenn sich aufgrund der erhöhten Komplexität ein Projekt um 6 Monate verzögert und Sie mit Schadenersatzforderungen des Auftraggebers konfrontiert werden? Oder wenn bei der Migration von Datenbanken ein Fehler auftritt und es zu einem längeren Ausfall des Systems sowie bei Ihrem Kunden zu einem nachweisbaren Umsatzverlust kommt, für den Sie aufkommen müssen? Gegen solche Risiken können Sie sich mit einer Haftpflichtversicherung absichern. Besonders wichtige Deckungen, die Sie dabei abschliessen sollten, betreffen folgende Gebiete:
- Projektverzug
- Unterstützende Unternehmen/Freelancer
- Vorsorgedeckung bei Gefahrerhöhung
- Bedrohungsabwehr bei Cyberangriffen
Bei der Wahl der Deckungen kommt es auf die genaue Art Ihrer Tätigkeit an: Ein Softwarehersteller hat nicht die selben Risiken wie ein IT-Beratungsunternehmen.
“Gehen Sie keine Verpflichtungen ein, die über die gesetzliche Haftung hinausgehen, da die IT-Haftpflichtversicherung dann nicht zahlt”, warnt Christian Dünner weiter – und weist auf eine weitere Tücke hin: “Man kennt ja Versicherungspolicen: Auf 20 Seiten steht, was versichert ist, und auf weiteren 20, was nicht versichert ist. Es passiert leicht, dass nicht versichert ist, was Sie wirklich brauchen, und Sie umgekehrt für Dinge zahlen, die Sie nicht brauchen.” Damit das nicht passiert, bieten wir in Zusammenarbeit mit swissICT über unsere digitale Plattform einzigartige, auf die IT-Branche zugeschnittene Versicherungslösungen an, erklärt Dünner.
Das wesentliche Risiko: Vermögensschäden
Es ist entscheidend, die Möglichkeiten der Haftpflichtversicherung klug zum Riskmanagement zu nutzen. Ein Knackpunkt dabei: die Deckung von Vermögensschäden. “Das ist das wesentliche Risiko für IT-Firmen”, erklärt Christian Dünner. “Es ist eher selten, dass Sie Personenschäden verursachen, aber es kann durchaus passieren, dass Kunden durch Ihre Tätigkeit Vermögensschäden erleiden und Sie Schadenersatz leisten müssen.” Eine Umfrage während des Webinars zeigte, dass über die Hälfte der Teilnehmenden nicht wussten, ob sie eine Vermögensschadendeckung in ihrer Haftpflichtversicherung haben, und weiteren 10% diese essentielle Deckung fehlte. esurance kennt das Problem: Unter den bisherigen Kunden fehlte die Deckung bei rund 40%.
Mehr über die spezifischen Versicherungslösungen für IT-Unternehmen finden Sie unter esurance.ch/it.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns ganz einfach per Telefon, E-Mail oder Chat oder suchen Sie sich einen Termin für eine Beratung per Videocall aus.
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